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Drei Jahre Jugglerz – Zeit für einen Schlussstrich!

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Heute ist es genau drei Jahre her, dass Meska und ich von Sentinel Sound verlassen wurden.
Drei Jahre, die zu den schwierigsten und härtesten, aber auch zu den spannendsten und erfolgreichsten meines Lebens gehören.

Zeit für einen Schlussstrich.
Ich mache Reggae Musik aus Leidenschaft. Immer wenn Leidenschaft im Spiel ist können die Emotionen hochkochen und die Vernunft ausgeschaltet werden. Und die letzten Jahre über waren genug Emotionen im Spiel. Ich selbst bleibe von Wut und Hass nicht immer befreit, ich bin auch nur ein Mensch. Aber ich habe keinen Bock mehr da drauf, ich will nach vorne schauen und mein Leben awesome leben.

Mich beschäftigen bei der Geschichte eigentlich nur zwei Dinge: 1. Ich bin persönlich enttäuscht von Elmar und Nadia, dass sie mir nie gesagt haben, warum sie mich so behandelt haben. Und 2., dass Elmar in der Zeit danach JEDEN, der es auch nicht wissen wollte, angerufen und stundenlang zugelabert hat, seinen Einfluß gegen uns geltend machen wollte und dabei einen Krieg aufgezogen hat, der nicht nur ganz Stuttgart gespalten hat. Wir hatten hart zu kämpfen und erlebten auch viele persönliche Enttäuschungen.
Und das alles passierte auf dieser unausgesprochenen Is-doch-Reggae-wir-haben-uns-alle-lieb-Ebene, wo man eben nicht wie im HipHop mal schnell jemand dissen kann und sogar noch Props bekommt, sondern jegliche offene Aktion immer gleich als „badmind“ gescholten wird. Das war die ekligste Zeit in meinem Leben und meiner Karriere als Reggae-DJ.

Doch damit ist jetzt genauso Schluß: Jeder weiß, dass zwischen Jugglerz und Sentinel keine Freundschaft herrscht, höchstens professionelle Distanz. Wir haben dieses Mal – und es war 1 von 1000 Situationen, offen reagiert und dabei gar nicht so schrecklich unfair gehandelt – bis auf die Tatsache, dass wir ohne es vorher abzusprechen angerufen haben (aber ganz ehrlich, hätten wir es abgesprochen, wäre doch jegliche Spannung verflogen – wenn eine Tv Sendung den Schmutz-Oskar vergibt, fragen die ja auch nicht vorher). Ist unschön und Bild-Zeitung-Niveau (die Sendung hat jetzt schon am meisten Klicks des Jahres, jeder der draufgeklickt hat, kann ja an dieser Stelle sein eigenes moralisches Surf-Verhalten überdenken, genau wie diejenigen, die anscheinend nur gewartet haben, Öl ins Feuer zu posten/gießen ). Ja ok, es war gemein einfach anzurufen, aber wir sind Oldschooler und früher wurde wer bitet, gedisst. War jetzt ja auch nicht so mega tragisch und die Jungs werden es überleben. War schon asi, aber wir waren auch sauer, denn wir hatten ja vorher mit den Jungs drüber geredet! Es war auch teilweise ein Versuch, zu schauen wie dieses „beef“ Ding im deutschen Dancehall funktioniert. Dennoch schmeckt mir der „beef“ mit Sentinel immer noch nicht, ob hinter der Hand oder offen.

Mit den neuen Youths haben wir auf persönlicher Ebene keinen Stress, nur können sie sich auch nicht auf ewig hinter „wir haben da nichts mit zu tun“ verstecken, denn wenn Sentinel drauf steht, ist von außen schwer zu differenzieren und sie nehmen ja auch die positiven Seiten in Kauf. Dh wenn Elmar über seine Kontakte Bookings checkt oder sie mit „unseren“ Dubs Forwards holen, dann haben sie ja auch etwas damit zu tun.

Und der Kern der Sache: Meska und Olde hatten über das Mixtape seit Dezember und noch am gestrigen Donnerstag ausgiebig diskutiert und unser Standpunkt war klar: Die Mixtape-Reihe ist Meskas Ding und aus Respekt könnten sie sich einen neuen Namen überlegen. Sie haben sich dann aber bewusst entschieden, es nicht zu tun und somit drauf geschissen was wir denken.  Unsere Aktion war eine emotionale Reaktion auf eine ziemlich unnötige Provokation.

Aber, worum es geht: nach drei Jahren ekligstem Fight habe ich keinen Bock mehr auf kalten Krieg. Das ist das Schlimmste. Ich habe im Prinzip gar keinen Bock auf Streit, aber man muss sich auch nicht alles gefallen lassen und alles wegsmilen. Ich muss auch nicht mit jedem befreundet sein. Wir haben mit Jugglerz härter gearbeitet als je zuvor und sind schon weiter gekommen, als wir uns es je erträumt hätten. Die Aktion gestern war nicht ganz glücklich. Heute ist es drei Jahre her, aber nur weil Zeit vergangen ist, vergesse ich nicht was passiert ist. Es auf die musikalische Ebene zu bringen – dh Sentinel zu clashen – sehe ich in der Geschichte irgendwie trotzdem nicht, das würde unschön werden und würde die Vibes auch nicht verbessern – und wäre auch kein geiler Clash.

Nach drei Jahren ist jetzt Zeit für einen Schlussstrich: kein kalter Krieg mehr! Und wegen mir auch kein offener War. Leben und leben lassen. Dafür muss jeder (!) sein Verhalten überdenken und kontrollieren (und auch nicht jeden FB-Post auf sich beziehen^^). Gerne bieten wir Sentinel auch ein Gespräch an, um die Dinge gerade zu rücken. Ich für meinen Teil habe jetzt alles gesagt.

Shotta Paul, 13.2.2015

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